Being with you never felt wrong. It's the one thing I did right. You're the one thing I did right.

Freitag, 30. Januar 2015

Lieber Florian,

ich hätte nie gedacht, dass ich jemals wieder was von Dir höre. Allerhöchstens habe ich damit gerechnet, Dich mal zufällig zu sehen oder bei einem Klassentreffen. Doch ich lag falsch.

Ich habe gerade Schwierigkeiten, die richtigen Worte dafür zu finden, ich verstehe ja nicht mal, was hier eigentlich abgeht.

Also im Prinzip hat sich nicht wirklich was verändert, ich meine, ich führe mein Leben auf genau dieselbe Weise wie noch vor 2 Wochen. Okay, ich war seit 14 Tagen nicht mehr nüchtern und habe seitdem auch mit keinem einzigen meiner Freunde geredet, aber das heißt jetzt nichts unbedingt weltbewegendes. Das passiert mir so gut wie ständig.
Und trotzdem ist alles wie verwandelt.

Ich hab Dich getroffen, rein zufällig. Du warst überrascht und ich wie erfroren. Du kamst zu mir, gabst mir die Hand und fragtest mich, wie es mir geht, was ich so mache. Und ich zitterte und stammelte irgendwas von einer tollen Zeit und einer eigenen Wohnung und einem großartigen Studium. Wie redeten, wir lächelten uns an, ich dachte, ich müsste mich übergeben, weil mir so schlecht war von all dem Adrenalin. In dem Moment wollte ich so gern einfach verschwinden und verdrängen, wie gut Du schon wieder aussahst und wie sehr ich Dich vermisst habe und wie glücklich Du wirktest. Und ich ging nach Hause, betrank mich, lachte hysterisch über schlechte Witze irgendeiner Sitcom und tief im Inneren trug ich den Gedanken, dass dieses Leben mir zu anstrengend ist und dass ich nicht stark genug sein würde, es durchzustehen.

Und dann plötzlich schriebst Du mir. Facebook. Und in dem Moment, wo ich sah, dass ich eine Nachricht hatte, wusste ich, sie kam von Dir. Das ist jetzt 2 Wochen her und wir haben an jedem Tag geschrieben. Die Nervosität sank mit jedem Post. Du hast Dich entschuldigt, bezeichnetest mich als interessant und wir redeten einfach. Über uns, über alles. Ich hätte einfach nie damit gerechnet, weißt Du? Ich dachte, dass es das jetzt war mit uns. Dass es vorbei wäre für immer.

Auf gewisse Weise bin ich sauer auf Dich. Wie Du schreibst, dass Du bedauerst, dass wir vorher nie die Gelegenheit genutzt haben, uns näher kennenzulernen. Ich bin wütend, weil Du doch gewusst haben musst, wie wichtig Du mir bist. Hast Du nichts bemerkt, ich meine, ich habe Dich angebetet. Wie kannst Du jetzt sagen, wir wären gute Freunde geworden?

Aber andererseits, ich bin so froh, Dich in meinem Leben zu haben, ganz real. Es ist, als wärst Du nie weg gewesen, als hätte ich Dich schon immer gekannt. Und ich will Dich behalten. Du musst ganz einfach mein bester Freund werden, weil ich jederzeit die Chance haben will, Deine Meinung über anstehende Lebensentscheidungen zu erfahren. Ich brauche Dich als Vertrauens- und Bezugsperson. Das ist alles, was ich jemals wollte. Dass Du teilnimmst an meinem Leben. Ganz real. Und da kannst Du auch von mir aus jemand anderem Dein Herz schenken, ich würde Dich unterstützen. Warum sollte ich ein Problem damit haben, wenn Du dabei glücklich bist?

Ganz ehrlich, ich habe Dich vermisst. Doch jetzt bist Du mehr da als in irgendeiner anderen Zeit und dafür bin ich so dankbar. Ich bin 19 Jahre alt und jetzt erfüllt sich tatsächlich alles, was ich jemals gewollt habe. Es gibt nun nicht länger einen Grund, vor irgendetwas Angst zu haben. Du bist da.

In Liebe,
Ich