Being with you never felt wrong. It's the one thing I did right. You're the one thing I did right.

Dienstag, 24. April 2012

Lieber Florian,

erwähnte ich, dass ich umziehe? Nur eine Straße von Dir entfernt bin ich dann. Heute war ich in meiner baldigen Wohnung und wen treffe ich auf den Weg dorthin? Ich hatte es erwartet, ich treffe Dich ja ständig und so nah bei Deinem Zuhause war das kein Wunder. Doch Du, Du hast Dich erschrocken. Und aus Reflex hast Du mich angelächelt. Nur ganz kurz, kaum merklich und als ich mich dazu bringen konnte, zurückzulächeln, war Dein Lächeln schon längst wieder verflogen. Und doch war da ein bisschen Vertrautheit und ich liebe dieses Gefühl. Es müsste jeden Tag passieren, so eine Begegnung, oder noch besser, jede Stunde, jeden einzelnen Augenblick. Denn so bleiben es nur Zufälle und wenn der Augenblick vorbei ist, muss ich mich kurz festhalten, um nicht umzufallen von dieser Mischnung aus Euphorie, Verlangen und Angst. Wäre ich daran gewöhnt, dürfte ich mich an Dich gewöhnen, dann könnte ich vielleicht einfach weitergehen und früher zu Lächeln beginnen, damit die Situation nicht ganz so peinlich verläuft, wie sie heute war.

In Liebe
Ich


Samstag, 21. April 2012

Lieber Florian,

neulich fragte mich eine wirklich gute Freundin ob wir uns zusammen umbringen wollen. Sie sagte, sie wolle nicht sterben ohne mich, doch sie wolle nicht mehr leben und ich wusste, dass sie es ernst meinte. Ich war überrascht, nicht darüber, dass sie keine Kraft mehr hatte, sondern, dass sie mich fas schon um Erlaubnis fragte. Mich! Ich atmete und antwortete: "Noch nicht". Und sie sagte nüchtern und leise "Okay".
Ich verstehe sie und doch habe ich Angst. Angst, dass sie nicht auf mich hören könnte. Angst, dass sie mich alleine lässt.
Der Tod ist so unheimlich nahe, er ist in jedem von uns. Was, wenn Thanatos siegt? Was, wenn er meine Freundin oder Dich besiegt? Denn dann kann man nichts mehr tun. Wenn man einmal begriffen hat, dass ein nichts mehr retten kann, dann ist man verloren. Für immer.

In Liebe
Ich



sie ist das vielleicht schönste Mädchen, was ich je gesehen habe

Freitag, 20. April 2012

Lieber Florian,

Alles, was ich verlieren konnte, habe ich verloren. Zumindest alles, was ein Verlust bedeutete. Meine Liebe, dann meine Freunde, meine Familie, meine Selbstachtung, mich selbst. Ich erinnere mich genau an den Tag, an dem ich die die Augen aufschlug und mich selbst fragte, als wäre es tief in meinem Inneren verwurzelt gewesen, "warum?" Warum aufstehen, wofür, FÜR WEN? Ich erinnere mich, dass ich mich niemals so leer gefühlt habe. Ich habe taglang das Bett nicht verlassen können. Normalerweise bin ich relativ stark und ich kann kämpfen. Doch diese Fähigkeit schwindet, wenn es kein Ziel gibt, nichts, was ich erreichen könnte oder was mich erfüllen könnte. Eigentlich war ja immer der Gedanke an Dich eben dieses erwähnte Ziel, doch an jenem Tag reichte dies auf einmal nicht mehr aus.
Irgendwann bin ich dann aufgestanden, ging in die Schule und suchte Dein Wesen, welches mich vielleicht erretten könnte. Das tat es, wie immer. Doch es wird auch immer schwerer, mir das in Erinnerung zu rufen. Ich kann nur hoffen, dass nicht der Tag kommt, an dem Du aufhörst, mir was zu bedeuten. Wie sollte ich das überleben?

In Liebe
Ich

Freitag, 13. April 2012

Lieber Florian,

letztens, im Theater, da konnte ich von meinem Platz aus die ganze Show über beobachten. Ich weiß nicht, ob Du es mitbekommen hast, doch ich denke nicht. Da hab ich mich gefragt, was Dich so besonders macht. Was Dich von den Anderen unterscheidet. Ich habe Dich genau angesehen und festgestellt, dass rein äußerlich nichts zu erkennen ist. Klar siehst Du besser aus als die meisten, jedoch nicht besser als alle. Du kleidest Dich auch sehr gut, doch bestimmt hatten auch andere in diesem Raum einen ähnlich guten Stil. Es kann auch nicht daran gelegen haben, dass Du als der Einzige meinem Typ entsprachst, denn das ist nicht wahr. Da saßen viele gutaussehende, charakterstarke, humorvolle Jungs, mit denen ich theoretisch großartig, sogar besser auskommen würde als mit Dir. Rein objektiv gab es keinen erkennbaren Unterschied zwischen denen und Dir. Ich wünschte es wäre anders, doch keiner von denen, keiner außer Dir, hat mich interessiert. Ich habe es versucht, doch ich konnte den Blick nicht von Dir wenden.

In Liebe
Ich

Sonntag, 1. April 2012

Lieber Florian,

Ich weiß nicht mehr weiter. Jeder  Tag fällt mir unheimlich schwer, ich muss mich konzentriern um nicht das Atmen zu vergessen oder mich selbst.
Ich habe mich selbst betrogen all die Zeit. Mir eingeredet, ich brauche nichts, solange ich nur in Ruhe gelassen werde. Doch ich habe mich geirrt, denn es reicht nicht mehr aus, jetzt gerade nicht. Leben ist so unheimlich schwer, wenn einem kein Traum mehr was bedeuted und auch sonst nicht viel. Doch sterben - wie könnte ich das? Selbst der Gedanke daran bewegt nichts in mir.
Doch sag mir, was soll ich sonst tun?