Being with you never felt wrong. It's the one thing I did right. You're the one thing I did right.

Donnerstag, 27. September 2012

Lieber Florian,

ich schreibe Dir, weil ich etwas klarstellen muss. Es fällt mir nicht leicht, aber ich muss es loswerden. Die Sache ist die, dass ich all die Zeit, all die Jahre und jede Sekunde darin gelogen habe. Ich habe Dich nie geliebt. So etwas wie Liebe habe ich nie verspürt. Und um dass um verdrängen habe ich mir diese Geschichte mit Dir einfallen lassen. Ich meine, nicht bewusst, aber es war eine Konzeption meiner Fantasie. Und Du stelltest ein perfektes Objekt für die Lüge meiner Jugend dar, denn Du warst ja immer so unerreichbar und so geheimnisvoll, niemand wusste so wirklich, wer Du warst und niemand wird es jemals erfahren. Ich konnte mir also getrost einreden, ich wäre in Dich verliebt und ich konnte getrost mich selbst für Dich aufgeben, denn Du würdest nie auch nur ein Stück auf mich zukommen. Du bist der einzige, der sich nie in mich verliebt hätte. Wie schlau mein Unterbewusstsein doch ist.
Ich habe über Dich geredet, über Dich nachgedacht, von Dir geträumt, über Dich geschrieben und einen Blog über Dich eröffnet. Ich habe nach Deinen Prinzipien gehandelt. Ich habe ein verdammtes BUCH über Dich geschrieben. Nur in Wirklichkeit, hab ich nie etwas von Dir gewusst. Selbst heute fällt mir nichts zu Dir ein, ich weiß gar nichts über Dich, nicht was Du liebst, nicht was Du hasst, nicht was Du bist. Ich hab mich gefragt, warum ich nie mit Dir reden konnte. Vielleicht hatten wir uns einfach nichts zu sagen?! Ich hab mich gefragt, warum ich immer den Drang verspürte,von Dir wegzurennen. Vielleicht konnte ich Dich ja nicht ausstehen?! Es stimmt schon, ich hab mich immer wohler gefühlt, wenn Du nicht da warst. Wieso hab ich nicht auf dieses Gefühl vertraut?
Ich übertreibe, denn ich wollte Dich gerne kennenlernen. Will ich immer noch, denn ich finde Dich interessant. Nur bin ich jetzt sauer, denn dass ich dachte, Dich zu lieben hat mir meine Kindheit und meine Jugend schlagartig genommen, als ich 10 war. Ich weiß jetzt nicht, was ich anfangen soll. Ich hatte nie was außer Dir, deswegen hab ich mich so an Dich geklammert, doch jetzt geht das nicht mehr. Ich habe 3 Typen wegen Dir zum Teufel jagen müssen. Typen, die mich mochten und die ich vielleicht auch hätte mögen können. Jetzt bleibt mir nicht mehr viel, ich muss quasi komplett von vorne anfangen und dazu hab ich nicht die geringste Lust. Alles was ich wollte, war lieben zu können.
Aber diesen Wahnsinn hier musste ich erst mal beenden.

Mit keinem Hauch von Liebe heute,
Ich



Donnerstag, 13. September 2012

Florian,

heute, da haben wir über Beziehungen geredet. Du hast die ganze Stunde über nichts gesagt, aber es war so ein ... perfekter Moment, wo die Frage aufkam, ob Beziehungen im Alter von 13-14 Jahren ernstzunehmen sind und was sie bedeuten können. Da hab ich mich nämlich zu Dir umgedreht und da hast mir kurz zugelächelt. Ich lächelte auch und das war wie ein Versprechen. Du hast mir damit versprochen, dass es Dir was bedeutet hat, dass ich Dir was bedeutet habe. Ich hatte geglaubt, Du erinnerst Dich nicht mal mehr an unsere gemeinsame Zeit, denn Du hast sie nie wieder erwähnt seitdem. Gut, das ist wirklich gut.
Und ist es nicht unglaublich scheiße, wie Deine Freundin Dich immer mit deinem Nachnamen anspricht? Und das nicht einmal besonders nett. ich verstehe Sie nicht. Müsste Sie nicht unendlich dankbar sein, Dich zu haben? Ich habe immer das Gefühl, Du bist eine Last für Sie. Ich dachte, ich könnte Sie mögen, aber sie widert mich an.

In Liebe
Ich

Dienstag, 11. September 2012

Lieber Florian,

hättest Du meinen Namen geflüstert um mich heimlich aus den Klassenzimmer zu locken, hätte ich Dich ignoriert(oder Dir eine gescheuert, je nach dem, ob Du ihn richtig ausgesprochen hättest). Doch Du hast mich aus dem Zimmer gezogen, ganz federleicht, hast einfach meinen Arm genommen und nach hinten stolpern lassen. Und als ich mich fragend oder verwirrt oder einfach nur sprachlos nach Dir umdrehte, hast Du Deinen Finger auf Deine Lippen gelegt und mit der anderen Hand, die meinen Arm losgelassen hatte, die Tür vor mir geschlossen. Willst Du mich verarschen? Wie soll ich Dich da hassen können, bei all den Sachen, die Du machst mit mir, jeden Tag. Es ist so unheimlich intensiv, ich erlebe jede Sekunde wie einen Film in slow motion, so was wünsch ich jeden auf der ganzen Welt. Denn es ist ganz friedlich und rein und wunderschön. Ich muss nur aufpassen, nicht ständig zu lächeln, denn das wäre verdächtig.
Doch warum bist Du nur so witzig,  wie erträgt man das?

In Liebe
Ich

Donnerstag, 6. September 2012

Lieber Florian,
ich konnte mir nicht vorstellen, wie es ist, wieder mit Dir in einem Raum zu sitzen und dem Unterricht zu folgen. 3 Jahre lang. Ganze 3 Jahre war ich davon überzeugt gewesen, dass es besser war, nicht ständig in Deiner Nähe zu sein, dass ich mich besser konzentrieren könne, wenn Du nicht all meine Aufmerksamkeit auf Dich gezogen hättest. Dadurch haben sich die wenigen Augenblicke in Deinen Pausen, wenn wir uns zufällig begegneten, idealisiert und unendlich wichtig gemacht, ich hatte regelrechte Angst,Dich zu treffen, weil es so viel ausgemacht hat.
Jetzt erleben wir wieder Alltag zusammen und das Jahr zu wiederholen ist das Beste, was ich je hätte tun können. Ich kann ohne, dass es seltsam ist, mit Dir reden oder Dich irgendetwas irrelevantes fragen, ich kann Dich beobachten, ich kann Eindruck auf Dich machen, wenn ich den Bogen raus habe und weiß, was Eindruck auf Dich. Und ich kann Deine Freundin im Auge behalten, die mich übrigens ständig beobachtet und schon mindestens 2 Mal in Deiner Abwesenheit schlecht über Dich geredet hat, wofür ich sie jedes Mal hätte schlagen können. Sie sollte Dich zu schätzen wissen, und was sie tut, ist, Dich verändern zu wollen. DICH VERÄNDERN! Das muss man sich mal vorstellen.
Auf jeden Fall genieße ich jeden Moment mit Dir. Noch nicht mal eine Woche ist rum und ich habe schon 9 oder 10 neue urkomische und einzigartige Erinnerungen an Dich gewonnen und gesammelt. Soviel hatte ich sonst in 2 Monaten! Ich bin überglücklich, und da ich mich nicht vor Dir blamieren möchte, mache ich sogar meine Hausaufgaben und folge dem Unterricht, ich verbessere also meine schulischen Leistungen! Wahrscheinlich werden wir nie auch nur befreundet sein, aber was macht das schon, Du reichst mir völlig.

In Liebe
Ich