Being with you never felt wrong. It's the one thing I did right. You're the one thing I did right.

Freitag, 12. August 2011

An die Leser


Euch kenne ich nicht. Das Einzige, was ich über euch weiß, ist, dass ihr das hier lest. Ich weiß nicht, ob ihr glücklich seid oder nicht; ich weiß nicht, ob ihr jung seid oder nicht. Ich hoffe irgendwie, dass ihr jung und traurig seid. Wenn ihr alt und glücklich seid, dann könnte ich mir vorstellen, dass ihr versonnen lächelt, wenn ich sage, er hat mir das Herz gebrochen. Ihr erinnert euch daran, wie euch mal einer das Herz gebrochen hat, und denkt, ach ja, ich weiß, wie sich das anfühlt. Aber das wisst ihr nicht, ihr blasierten alten Knacker. Klar, vielleicht erinnert ihr euch, wie euch irgendwie angenehm traurig zumute war. Ihr erinnert euch vielleicht, wie ihr in eurem Zimmer Musik gehört oder Schokolade gegessen habt, oder allein spazieren gegangen seid, eingehüllt in einen Wintermantel, und euch einsam und tapfer vorkamt. Aber könnt ihr euch daran erinnern, dass es sich bei jedem Bissen, den ihr zu euch nehmt, so anfühlt, als würd man sich in den eigenen Magen beißen? Konnt ihr euch an den Geschmack von Rotwein erinnern, der einem wieder hochkommt und in die Kloschüssel spritzt? Könnt ihr euch daran erinnern, jede Nacht zu träumen, ihr wärt noch zusammen und er würde zärtliche Sachen zu euch sagen und euch berühren, sodass ihr jeden Morgen, wenn ihr wach werdet, alles erneut durchmachen müsst? Könnt ihr euch daran erinnern, euch seine Initialen mit einem Küchenmesser in den Arm zu ritzen? Könnt ihr euch daran erinnern, zu nah an der Kante eines U-Bahnsteigs zu stehen? Nein? Dann haltet eure blöde Fresse. Schiebt euch euer Lächeln in euren schlaffen alten Arsch.


jess

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